Josef—Ein handfester Träumer

Nicht nur in der katholischen Kirche genießt Josef, der Ziehvater Jesu, höchste Verehrung. Mindestens zwei Feiertage sind ihm gewidmet: der 1. Mai als Fest Josef des Arbeiters (in der katholischen Kirche) und der 19. März, der in allen Konfessionen bedacht wird. In der Kunst wird Josef häufig als älterer, bärtiger Mann dargestellt, doch ist er ganz bestimmt nicht von gestern, sondern durchaus jemand, der uns auch heute noch einiges zu sagen hat. Obwohl von ihm selbst kein einziges Wort in der Bibel überliefert ist. Ein stiller Held. Ein Mann der Tat. Und ein Träumer. Das mag überraschen bei einem bodenständigen Handwerker – wenn ich das Wort „Träume“ missverstehe. In der Bibel – und gerade bei Josef – haben sie nichts mit Träumereien, mit Hirngespinsten zu tun, sondern sind Botschaften Gottes.

Ernst, konkret. Und Josef kann zum Beispiel und Vorbild werden, wie jemand auf den Anruf Gottes reagiert. Zum Beispiel als er seine Verlobte verlassen will, als er von ihrer Schwangerschaft erfährt – er hört auf Gottes Wort und bleibt bei ihr. Als dem neugeborenen Kind tödliche Gefahr droht, nimmt er auf Gottes Wort hin beherzt Mutter und Kind, verlässt die Heimat und flieht.

Bei Josef kann ich lernen, auf meine Träume zu achten. Von ihm kann ich lernen, bereit zu sein, vom vermeintlich richtigen Weg umzukehren. Damit kommt etwas in mein Leben, das mich erschrecken kann. Christliches Leben kann immer auch ein Abenteuer sein. Josef geht seinen Weg – konsequent, ohne zu klagen. Was ihm auch begegnet, wohin Gott ihn auch führt, Josef geht seinen Weg mit ganz viel Liebe. Unspektakulär, aber geradlinig.

– aus image

Bildquelle: Image by Gordon Johnson from Pixabay

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