Das heurige Jungscharlager ist wie jedes Jahr schnell vergangen. Trotzdem war es wieder einmal eine wunderschöne, ja man könnte fast sagen eine märchenhafte Woche.
Bereits im Jänner haben die Vorbereitungen für die erlebnisreiche Woche begonnen. In einigen Besprechungen haben sich unsere engagierten JungscharbetreuerInnen das letzte halbe Jahr viele spannende Programmpunkte überlegt. Und am 29. Juni war es dann endlich so weit: das Jungscharlager 2024 beginnt! Um 9:45 machten sich unsere Gruppe, bestehend aus 38 Kindern und 8JungscharbetreuerInnen, auf den Weg zur Jugendherberge Steinöckerhaus ins wunderschöne St. Leonhard bei Freistadt.
Nach guten 3 Stunden Fahrt kamen wir an unserem Ziel an und wurden gleich von 4 BetreuerInnen und unserem Koch Reinhard begrüßt. Die Zimmer wurden eingeteilt, die Betten bezogen und das Mittagessen gegessen. Als wir gerade mit dem Essen fertig waren, kam Jungscharbetreuerin Lara in den Speisesaal und zeigte uns aufgeregt, was sie in ihrem Zimmer gefunden hat: ein altes Märchenbuch! Als sie uns eine Geschichte über die Gebrüder Grimm daraus vorlas, ertönte ein Lärm auf den Stiegen und plötzlich standen Jacob und Wilhelm Grimm in unserer Mitte. Sie schilderten, dass sie seit tausenden von Jahren in dem Buch gefangen sind und gewisse Gegenstände aus unterschiedlichen Märchen bräuchten, um wieder freizukommen und weiter Märchen verfassen zu können. Unsere Gruppe bat den beiden unterstützend ihre Hilfe an.
Nach der Mittagspause reisten wir ins erste Märchen. Nachdem wir die Worte „Rapunzel, Rapunzel, lass dein Haar herunter“ riefen, flog ein langer Zopf aus dem Fenster über uns. Wir waren in Rapunzels Turm gelandet. Sie freute sich sehr über unseren Besuch und wollte uns gleich alle kennenlernen, weshalb wir einige Kennenlernspiele gespielt haben.
Der Sonntag stand ganz im Zeichen der Musik. Beim Frühstück begrüßten uns die Bremer Stadtmusikanten. Am Vormittag halfen wir den Vieren, mit dem bekannten „Kartenspiel“ ihren Streit darüber zu lösen, welches Tier das oberste sein darf. Nach der Mittagspause wurden die Kinder dann für ihren großen (Miniplaybackshow-)Auftritt am Abend geschult. Unter den Augen der Bremer Stadtmusikanten wurden ihre Stimmen, ihr Gehör und ihre Dancemoves geschult.
Am Montag halfen wir Wilhelm Grimm dabei, das Rätsel um seinen gestohlenen Federkiel zu lösen. In Stationen befragten die Kinder insgesamt 6 Märchenfiguren und konnten in einem Escape Room Hinweise sammeln. Nach einer Gerichtsverhandlung mussten die Kinder gemeinsam noch einige Aufgaben lösen, um die Figuren zu überreden, zurück in ihre Märchen zu gehen. Um zu überprüfen ob sie dies wirklich getan haben, machten wir am Abend noch eine kurze Fackelwanderung und suchten den Wald ab.
Der Dienstagmorgen begann etwas hektisch: der Vater von Hänsel und Gretel kam ganz aufgeregt in unseren Speisesaal und berichtete, dass seine beiden Kinder nicht von ihrem Spaziergang zurückgekommen sind. Wir machten uns sofort auf den Weg und fanden die beiden nach ca dreieinhalb Stunden. Als Dank durften wir am Abend mit Hänsel, Gretel und ihrem Papa das Fußballmatch Österreich gegen Türkei anschauen. Ein düsterer Abend für uns alle.
Umso fröhlicher ging es Mittwoch weiter als das Gelächter von den Gebrüder Grimm unseren Speisesaal erfüllte. Und auch das tapfere Schneiderlein betrat den Raum und lenkte uns von der gestrigen Niederlage ab – er braucht unsere Hilfe. Die Kinder schlugen Nägel mit Köpfen und bewältigten eine Vielzahl an Stationen. Der Nachmittag brach an und wir wurden mit einer großen Runde Märchen-activity Extreme mit unserer Hoheit verzaubert. Pantomime, Erklären und Zeichnen standen am Programm. Um mehr Spannung reinzubringen mussten wir dabei sogar hüpfen oder im Handstand Begriffe erklären. Der Spielstand hat uns wahrlich beglückt! Das musste gefeiert werden – das Tanzbein wurde bis in die späte Nacht rein geschwungen.
Doch erschöpft war donnerstags kaum wer. „Hey Zwerge hey Zwerge hey Zwerge ho“ ertönte laut in den Gängen unseres Hauses. Die sieben Zwerge weckten uns und gemeinsam mit ihnen haben wir unsere Fertigkeiten trainiert, unter anderem mit herausfordernden Bizeps Curls. Im Anschluss stritten sich die Zwerge mit dem Prinzen Sir Johannes DankefürdieEier um unser Schneewittchen – wer darf sie heiraten – das wurde in mehreren Runden Kreisball entschieden. Nach einer glücklichen Hochzeit mit Sir Johannes DankefürdieEier gab es Hotdogs in der Laube, sowie wunderschöne Lagerfeuerlieder bei der Feuerstelle. Doch dann kam das Rumpelstilzchen und entführte unseren tapferen Ben. Alle waren in tiefer Trauer und bestritten die Mutprobe um ihn zu retten.
Am Freitag brach der letzte volle Tag an, alle Kinder und auch Ben versammelten sich zu unserem Gottesdienst im Stadl. Im Anschluss, das traditionelle Briefe schreiben – wie immer höchst emotional. Wir ließen die Woche Revue passieren und freuen uns auf die letzten gemeinsamen Momente. Ein bitterer Kampf zwischen dem bösen Wolf und den Kindern brach an – wer kann die meisten Kleidungsstücke anziehen, wer ist am schnellsten, wer ist am schlauesten. Wir gingen in Führung gegen den Wolf, weswegen die Kinder hier mit großem Vorteil in eine Runde Völkerball gingen. Zwei Wölfe gegen Zwanzig Kinder. Ein einsamer dritter Wolf kam manchmal zur Hilfe, doch auch er konnte das Ruder nicht rumreißen. Nach einer großen feierlichen Urkundenverteilung und gemeinsamem Fest mit StarDj DankefürdieEier verabschiedeten wir uns ein letztes mal mit einer Gute-Nacht-Geschichte bevor wir am Samstag erwachen und unsere Zimmer räumen.
Alle stärkten sich, trugen ihre Sachen vors Haus, erledigten ihre letzten Dienste und schossen Erinnerungsfotos miteinander – was für eine Woche!
Wir bedanken uns im Namen aller Betreuer:innen für das Vertrauen über die Kinder und bei allen Teilnehmer:innen für die schöne Zeit. Danke an alle Betreuer:innen, die diese Woche gemeinsam mit uns möglich gemacht haben! Danke an unser Küchenteam Reini und Irene für euren unermüdlichen Einsatz. Danke für alle Spenden und einen Dank an die Familie Prohaska, (Biobauernhof) Fam. Trunner (Gottfried), FIRMA FREY, Biobauernhof Maurer, Fam. Irene und Otto Trunner.
Am Freitag, 18.10. versammeln für uns alle für eine Multimedia-Show im Pfarrhof. Wir hoffen ganz stark, dass jede und jeder gemeinsam mit der Familie kommen wird! Lasst uns das Jungscharlager 2024 nochmal gemeinsam durch die Fotos und Videos erleben! Und auch sonst ist jeder herzlich willkommen, der gerne sehen möchte was wir alles erlebt haben.
Wir freuen uns auf einen vollen Ottosaal am 18. Oktober bei der Multimedia-Show,
Annina Haider und Caroline Gruber
Bilder:hpascua